Rückblick 1. Wochenende

 Rückblick 1. Wochenende

Jugendturntage

Der Jugitag in der eigenen Region ist für die Seeländer Kinder und Jugendlichen der Saisonhöhepunkt. Viele Stunden haben sie sich über Wochen mit ihren Leitenden auf die Wettkämpfe vorbereitet. Und dann stand der Tag X an, an dem es ernst galt. Am Samstag mit den Leichtathletik-Einzelwettkämpfen und am Sonntag mit der Riege im Vereinswettkampf. Blieb es am Samstag durchwegs trocken, war der Sonntag von Regen geprägt.

Aufmunterung für alle
Da in Kallnach die Wettkampfinfrastruktur hauptsächlich auf den von den Landwirten zur Verfügung gestellten Wiesen aufgebaut werden musste, waren die Anforderungen etwas anders als in einem Leichtathletik-Stadion mit einer Kunststoffbahn. Das spürten vor allem jene Athletinnen und Athleten, die im Verein vorwiegend auf Tartan trainieren.
So auch Jessica vom TV Lyss, die zudem beim 80-m-Sprint noch das falsche Startbein gewählt hatte, wie sie ihrem Vater nach dem Wettkampf erzählte. Aber sie war trotzdem zufrieden. «Klar ist es auf Tartan einfacher zu rennen, aber es ist ja für alle gleich.» Diese Aussage ist typisch. Für die Jugendlichen ist die Leistung zwar wichtig, es flossen ab und zu auch Tränen, wenn das Resultat nicht ganz den Erwartungen entsprach. Aber im Mittelpunkt stand doch immer das Gemeinschaftserlebnis. Gegenseitig feuerten sich die Vereinskameradinnen und -kameraden an, bis auch die letzten, vielleicht etwas schwächeren im Ziel waren. Sofort wurden diese aufgemuntert und gelobt. Danach folgten die Diskussionen darüber, wie es gelaufen ist, was man hätte anders machen sollen. Zum Beispiel beim 800-m-Lauf auf der 200-m-Rasen-Rundbahn. Viele sind zu schnell gestartet und dann nach der Rennhälfte etwas eingebrochen. Das ging auch einem jungen Läufer des TV Dotzigen so, der über 1000 m alleine laufen musste. Und trotzdem war er mit seiner Zeit von 3:33 Minuten zufrieden, «obwohl ich auf einer 400-m-Bahn eine Bestzeit von 3:24 habe». Auch hier galt: Es ist für alle gleich.

Eltern sorgten sich mehr
Fast mehr diskutierten die Eltern am Rand. Ja, es sei halt schon eine andere Belastung für die Füsse, wenn man auf der Rasen-Sprintbahn ab und zu in ein Loch trete. Verletzt hat sich niemand. Dafür sorgten auch die Leiterinnen und Leiter, die mit ihren Riegen sorgfältig aufwärmten, dehnten, hüpften und Laufübungen machten. Und nicht wenige gaben ihren Schützlingen noch kurz vor dem Start den letzten Schliff, indem sie ihnen die Waden mit Massageöl einstrichen. Solche «Tricks» halfen vor allem mental, jede und jeder gab sich danach noch mehr Mühe, ob sie nun mit
Nagelschuhen, normalen Laufschuhen oder gar barfuss am Start standen. Gross war auch der Einsatz auf dem «Bärgli», beim Weitsprung und beim Kugelstossen. Die Weitsprunganlagen liessen nichts zu wünschen übrig. Ab und zu hatten einige Mühe, den Balken zu treffen; mit dem Zonenabsprung wären sie wohl besser fertig geworden.
Der Sonntag stand über mehrere Stunden im Zeichen des Regens, die Felder wurden nass und nässer, der Boden immer matschiger. Die meisten hatten mit gutem Schuhwerk und den passenden Kleidern vorgesorgt. Trotzdem gab es dreckige Kleider, vor allem beim Hindernisparcours, wo zweimal unter einem Hindernis durchgekrochen werden musste. Aber auch das tat der guten Stimmung, dem Gruppenerlebnis, keinen Abbruch. Eher besorgte Gesichter machten da Mütter und Väter, die vor ihrem Auge schon die Waschmaschine sahen, die am Abend gefüllt werden
musste.

Schöne Darbietungen im Gerätezelt
Trocken war es in dem von der Bauequipe des Turnfests prächtig hergerichteten Gerätezelt. Der eingebaute Holzboden
erfüllte alle Anforderungen, sei es für die Boden- und Barrenübungen oder die Sprünge mit Minitramp. Auffällig, wie viele anspruchsvolle Darbietungen eingeübt worden waren und wie gut die jungen Gerätespezialisten zu der Musik turnten. Gross war jeweils der Applaus, der von den Zuschauenden am Ende der Darbietung durch das Zelt brandete.
Das Wetter stellte die Turnfestorganisatoren des TV und der Männerriege Kallnach schon die letzten Wochen beim Aufbau auf die Probe, die Bauequipe stand an den beiden Wettkampftagen fast im Dauereinsatz. Zufrieden zeigte sich nach dem Auftakt die Wettkampf-Leitungscrew des Regionalturnverbands Bern-Seeland: «Das neue Auswertungssystem des Schweizerischen Turnverbands hat die Feuerprobe bestanden, wir hoffen, dass es auch am nächsten Wochenende reibungslos funktioniert.»

Turntage Aktive

Drei Tage Wettkämpfe und Gemeinschaftserlebnis
Nach den Jugendturntagen am letzten Wochenende geht es von Freitag bis Sonntag am Seeländischen Turnfest 2024 mit den Aktiven weiter. Den Hauptharst der rund 200 Vereine vom Thurgau bis ins Wallis stellen die Seeländer Turnerinnen und Turner.
Am Freitag stehen die Einzelwettkämpfe in der Leichtathletik und im Geräteturnen auf dem Programm. Dazu die FMS (Frauen/Männer/Senioren)-Wettkämpfe, bei denen der Spass und die Freude an der Bewegung im Mittelpunkt stehen. Dazu kommen der Leichtathletik-Mannschafts-Mehrkampf, der Turnwettkampf und die Parasport-Wettbewerbe der Aktiven mit Handicap.

Turnen in Reinkultur
Der Samstag steht im Zeichen der Vorführungen der rund 200 Vereine. Diese Darbietung sollten sich die Freunde des Turnens nicht entgehen lassen. Sie erleben die Palette des turnerischen Schaffens in Reinkultur. Der Abend gilt erfahrungsgemäss dem geselligen Beisammensein, der Pflege der Kameradschaft und der Freundschaften über die Vereinsgrenzen hinweg. Für die musikalische Unterhaltung sorgt im grossen Festzelt die Partyband „Hautnah“.

Wer wird Turnfestsieger?
Der Sonntag gehört traditionsgemäss dem Festakt, dem Seilziehen, der Seelandstafette, dem beeindruckenden Fahnenlauf und natürlich der Rangverkündigung. Man darf gespannt darauf sein, ob der Sieg in der 1. Stärkeklasse wie im Vorjahr an einen ausserkantonalen oder einen Seeländer Verein geht.

Wenn den Wetterprognosen Glauben geschenkt werden kann, dürften die Aktiven von wärmeren und vor allem trockeneren Witterungsbedingungen beglückt werden. Dies auch zum Wohl der Helferinnen und Helfer der organisierenden Vereine TV und Männeriege Kallnach und weiteren Dorfvereinen und -organisationen. Besonders die Bauequipe dürfte nicht unglücklich sein, wenn sie nicht mehr Tag und Nacht gefordert sein wird.

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